Handwerk lobt Landesregierung in Niedersachsen
„Alle erkennen den hohen Fachkräftebedarf und die Notwendigkeit der Stärkung der beruflichen Bildung im Sinne der Gleichwertigkeit an!", betont Eckhard Stein, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e. V. (LHN) mit Blick auf die aktuelle Bildungsdebatte. Dass für eine exzellente berufliche Bildung auch exzellente Rahmenbedin-gungen erforderlich sind, stieß in den Gesprächen des Handwerks bei allen politischen Vertreterinnen und Vertretern auf Verständnis.
„Mit der Entscheidung, die Finanzierung der überbetrieblichen Bildungsstät-ten des Handwerks, der Landwirtschaft und der Bauindustrie mit zusätzli-chen 12 Mio. Euro unterstützen zu wollen, setzt die Landesregierung im Nachtragshaushalt einen deutlichen Akzent. Dringend notwendige Investiti-onen und eine angemessene Lehrgangsfinanzierung in den über 50 Bil-dungsstätten sind das A und O, um die Rahmenbedingungen für die duale Ausbildung spürbar zu verbessern," lobt der Spitzenvertreter des Hand-werks die Niedersächsische Landesregierung und speziell das Kultusminis-terium.
„Die überbetrieblichen Bildungsstätten haben eine äußerst wichtige Aufga-be", ergänzt Dr. Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der LHN, zur Bedeutung dieser Entscheidung. „Sie ermöglichen kleinen und spezialisier-ten Betrieben die praktische Ausbildung in der ganzen Bandbreite eines Gewerkes. D.h. junge Menschen lernen nicht nur die vom Betrieb unmittel-bar angebotenen Arbeitsprozesse in ihrem Ausbildungsbetrieb kennen, sondern alle, die für eine qualitätsvolle, handwerkliche Ausbildung in dem jeweiligen Handwerksberuf erforderlich sind. Die Ausbildungsbetriebe und die überbetrieblichen Bildungsstätten auf der einen Seiten und die Berufs-schulen auf der anderen Seite bilden die zwei Säulen der dualen Ausbil-dung in Deutschland."
„Die jetzige Entscheidung muss nachhaltig über den Nachtragshaushalt hinausgehen!", mahnt Stein aber gleichzeitig an. „Berufliche Bildung und akademische Bildung sind zwei Säulen des wirtschaftlichen Erfolges und der Stabilität unserer Wirtschaft. Ein Ungleichgewicht – wie es sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat – bremst die wirtschaftliche Entwicklung aus. Das muss auch politisch korrigiert werden."
Hannover, 30. März 2023