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LHN-Sommerpressekonferenz 2024: Handwerkliche Ausbildung als ideales Sprungbrett

– Handwerkliche Ausbildung als ideales Sprungbrett – Umfrage unter niedersächsichen Ausbildungsbetrieben zeigt überraschende Perspektiven


Präsentation der Ergebnisse der Ausbildungsumfrage auf der Sommer-Pressekonferenz der LHN bei Roter Kältetechnik GmbH in Garbsen. Foto: K. Reimers
„Noch immer unentschieden, unsicher oder sogar frustriert, weil nicht klar ist, wie es weitergehen soll? – Das muss nicht sein. Jeder junge Mensch hat unabhängig von Schulnoten und Schulform im Handwerk enorme Entwicklungsperspektiven“, betont Eckhard Stein, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V. (LHN) im Rahmen der Sommerpressekonferenz zum Ausbildungsstart.

„Dabei ist es auch jetzt noch nicht zu spät für dieses Ausbildungsjahr! Bis zum Jahresende bieten die niedersächsischen Handwerkskammern jungen Menschen und ihren Eltern eine fundierte Ausbildungsberatung und Nachvermittlungsunterstützung“, macht der Spitzenvertreter im Rahmen der Sommerpressekonferenz im Ausbildungsbetrieb Roter Kältetechnik in Garbsen zum Start des Ausbildungsjahres 2024 Mut.


Für Pessimismus gibt es in beruflicher Hinsicht wenig Anlass. Dies belegt die diesjährige Ausbildungs-Umfrage der Landesvertretung der LHN unter 1.368 niedersächsischen Betrieben:


Wirtschaftliche Lage der Ausbildungsbetriebe im Handwerk robust

90 Prozent der Ausbildungsbetriebe bewerten ihre wirtschaftliche Lage mit „gut“ oder „befriedigend“. Eine Veränderung dieser wirtschaftlich guten Lage zeichnet sich aktuell nicht ab.


Ausbildungsplätze für das Jahr 2024 auch noch nach dem 1. August verfügbar

Über 90 Prozent der befragten Ausbildungsbetriebe bilden regelmäßig aus. Bis zum Abschluss der Umfrage Mitte Juni 2024 hatte jeder zweite Ausbildungsbetrieb alle offenen Stellen besetzt. Weitere 15 Prozent rechnen damit, das Besetzungsverfahren zeitnah abzuschließen. In 35 Prozent der Ausbildungsbetriebe ist das noch nicht absehbar, dieses bietet große Chancen für alle Spätentscheidenden.


Keine Chance bei schlechten Noten? Weit gefehlt.

Für alle sind die Perspektiven so gut wie nie. 12 Prozent der befragten Betriebe erachten die Abschlussnote als sehr wichtig, für 80 Prozent ist sie weniger wichtig und für 8 Prozent hat sie keinen Einfluss auf die Bewerberauswahl. Viel bedeutsamer gemäß 90 Prozent der befragten Ausbildungsbetriebe ist die grundsätzliche Lernbereitschaft und 80 Prozent die Teamfähigkeit. Die kleinbetrieblichen Strukturen leben von familiären und nachhaltigen engen Beziehungen. Fehlende Kenntnisse werden von den Betrieben bei Bedarf inzwischen auch selbst vermittelt.


Wie sind die Perspektiven nach der Ausbildung?

Drei Viertel der jungen Gesellinnen und Gesellen bleiben länger als drei Jahre in ihrem Ausbildungsbetrieb, jeder Dritte darunter ist sogar auch nach sechs Jahren noch im Betrieb. Ein Viertel verlässt den Betrieb innerhalb der ersten zwei Jahre nach Abschluss der Ausbildung.


Was machen die Auszubildenden, wenn sie wechseln?

36 Prozent entwickeln sich bei einem Berufskollegen oder einer -kollegin weiter und bleiben damit im Wirtschaftsbereich Handwerk. Ca. 10 Prozent gehen in eine Vollzeitmeisterausbildung mit dem Ziel eines beruflichen Aufstiegs oder einer betrieblichen Existenzgründung bzw. Betriebsübernahme. Weitere gut 10 Prozent nehmen ein Studium auf.

30 Prozent wechseln in die Industrie, 5 Prozent gehen in den öffentlichen Dienst. Die übrigen absolvieren weitere Ausbildungen, machen einen Auslandsaufenthalt oder gehen z.B. auch in Elternzeit.

 

„Die Wege sind völlig offen. Mit einem qualifizierten Ausbildungsabschluss im Handwerk kann es in den unterschiedlichsten Richtungen weitergehen“, betont Stein. Bemerkenswert sei, dass gut jeder Zehnte auch nach einem Studium wieder in den eigenen Ausbildungsbetrieb zurückkommt.


Um mehr junge Menschen die Vielfalt handwerklichen Arbeitens zu vermitteln und eine konkrete berufliche Perspektive zu geben, fordert Stein abschließend einen flächendeckenden, benoteten Werkunterricht und eine landesweite Praktikumsprämie für Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen, um früh Praxisluft schnuppern zu lassen.

 

Kennzahlen des Handwerks (Stand 31. Dezember 2023):

Betriebe insgesamt: 87.176

Beschäftigte: 535.187

Umsätze: 82,3 Mrd. Euro


Hier finden Sie weiterführende Informationen











Hannover, den 31. Juli 2024

 

Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen e.V.

Ferdinandstr. 3

30175 Hannover

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