Bilder: © Jutsch – Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade
Immer mehr niedersächsische Handwerksbetriebe wagen den Schritt über die Grenze
und verkaufen ihre Produkte und Dienstleistungen erfolgreich im Ausland. Der Anteil
der Exporteure hat sich seit 1994 von 3,1 auf rund 7 Prozent mehr als verdoppelt.
Um mit einigen dieser Betriebe ins Gespräch zu kommen, setzt „Handwerk ohne
Grenzen“ gemeinsam mit den niedersächsischen Handwerkskammern seine „Export-
tour“ fort. Nun machte sie im Bezirk der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-
Stade halt, wo die Firma Energietechnik Packmohr GmbH in Wrestedt sowie die a+m
Tischlerei in Wulfsen von Ihren Erfahrungen im Auslandsgeschäft berichteten.
Jörn Packmohr und sein 19-köpfiges Team bieten „Komplettlösungen“ in Sachen
Energieeffizienz – deutschland- und europaweit. Über einen Generalunternehmer aus
Hamburg erhalten sie regelmäßig Aufträge für die Elektroausstattung von Ladenge-
schäften im Ausland, insbesondere im skandinavischen Raum. Heute ist Packmohr
einer von nur wenigen deutschen Betrieben, die eine Zulassung für Sanitär-, Heizung-
Klima- sowie Elektroarbeiten in Dänemark, Schweden und Norwegen besitzen. Dies
erforderte langwierige Vorbereitungen und auch die Formalitäten und Zollabwicklung
bei jedem Auftrag sind kompliziert. „Doch jeder Auslandseinsatz ist eine neue, span-
nende Herausforderung und macht vor allem Spaß“, sagt Jörn Packmohr.
Auch Kim Ahrens, in 3. Generation Geschäftsführer der a +m Tischlerei in Wulfsen mit
neun Mitarbeitern, führte für einen deutschen Kunden den Innenausbau für mehrere
Wettbüros in Dänemark aus. Das Team baute die komplette Inneneinrichtung, wie
Tresen, spezielle Eingabeterminals und Sitzecken. Die administrative Vorbereitung
übernahm seine Frau Cirstin Ahrens. „Ohne die Unterstützung der Handwerkskammer
hätten wir den bürokratischen Aufwand nicht bewältigen können“, betont sie. „Doch es
lohnt sich und wir können uns durchaus ein weiteres Auslandengagements vorstellen,
diesmal vielleicht in Großbritannien.“
„Beide Unternehmen haben deutlich gezeigt, dass auch kleine Handwerksbetriebe
gute Chancen im Ausland haben und dass Internationalität die Anziehungskraft für
Auszubildende erhöht und damit ein Beitrag zur Fachkräftesicherung ist. Den ent-
scheidenden Wettbewerbsvorteil stellt die handwerkliche Qualität ihrer Arbeit sowie die
Zuverlässigkeit und Termintreue dar. Das ist das Ergebnis der dualen Berufsausbil-
dung in Deutschland“, resümiert Michael Koch, Hauptgeschäftsführer der Landesver-
tretung der Handwerkskammern Niedersachsen.
Hannover, 24. März 2016